Fachbereich Englisch
Dezember 2020: Die Corona-Pandemie hat auch dem P-Seminar „Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von englischen Theatertagen“ am Gymnasium des Maristenkolleg Mindelheim einen Strich durch die Rechnung gemacht. Alternativ überlegten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars jeweils einen kurzen Film zu drehen, der den Schülerinnen und Schülern entweder ein englisches Theaterstück, einen englischsprachigen Film oder ein englisches Buch vorstellt und sie möglichst motivieren soll, das Theaterstück bzw. den Film zu sehen oder das Buch zu lesen.
Filmbeitrag von Emily, Paulina, Lucy und Isabella für die 5. Klassen: Lust auf Lesen – „How the Grinch stole Christmas“
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Filmbeitrag von Charlotte, Chiara, Pauline und Pia für die 6. Klassen: Lust auf Theater – „My Cousin Charles“
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Filmbeitrag von Johanna, Konstantin, Laetitia und Pauline für die 10. Klassen: Lust auf Film – „The Hate U Give“
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Oktober 2019 – Der Widerspänstigen Zähmung: Aufgrund der positiven Rückmeldungen der Schüler hat das Maristenkolleg heuer wieder das White Horse Theatre zu sich geholt. Dabei hat das Theater immer andere Stücke mit wechselnden Schauspielern in petto, die extra auf die Schüler zugeschnitten worden sind. Die Schwierigkeit eines Stückes wird dem Alter angepasst. Am Beispiel von Shakespeares Komödie „The Taming of the Shrew“, auf Deutsch „Der Widerspenstigen Zähmung“, ist die Handlung vereinfacht dargestellt, ohne aber dabei die alte Sprache, dessen Wortwitz und Humor zu verlieren. Das White Horse Theatre ist ein englisches, pädagogisches Theater, das an deutschen Schulen auf Tournee geht und deren Stücke sich jährlich circa 400.000 Schüler aller Altersstufen ansehen. Die Schüler Pauline May und Merlin Prawit vom Maristenkolleg kennen das White Horse Theatre bereits, denn die Briten traten letztes Jahr auch schon in der Aula auf. So haben die Jugendlichen die Möglichkeit, die Handlung eines englischsprachigen Stückes von Shakespeare besser zu begreifen. Der Lyriker und Dramatiker verfasste seine Texte nämlich in alter Sprache, die beim Lesen nicht so leicht zu verstehen ist. „Anfangs hat man Schwierigkeiten da reinzukommen“, gab Merlin Prawit zu. Doch der 17-jährige Schüler ist auch begeistert: „Es ist toll, einen Klassiker zu sehen. Es ist mal was anderes und lustig. Sonst lesen wir die Stücke nur.“ Auch die 16-jährige Pauline May hat das Stück „grundsätzlich schon verstanden, aber nicht jedes Wort“.
Nach den Herbstferien besprechen die Schüler der Oberstufe die Aufführung und ihre Wirkung näher, berichtet Merlin Prawit, der das Stück weiterempfehlen kann. Im Lehrplan ist Shakespeare in der 12. Jahrgangsstufe als Unterrichtseinheit vorgesehen, wird in der Regel allerdings erst im 2. Halbjahr, also im Frühjahr, intensiver behandelt. Doch da das Theater eben jetzt Shakespeare im Programm hat und damit in unserer Gegend auf Tournee ist, entschied man sich dafür, den vorgeschlagenen, noch freien Termin des White Horse Theatre wahrzunehmen. Nach der Inszenierung konnten die Schüler Fragen an die Schauspieler stellen. Ein Schüler wollte wissen, ob die Akteure lieber böse oder gute Charaktere spielen – vor allem die widerspenstige Katharina musste sich im Stück von ihrer aggressiven, trotzigen Seite zeigen. Alle vier Schau-spieler bevorzugen die „bösen“ Charaktere, wie es hieß, denn es mache mehr Spaß, diese zu spielen und die Entwicklung zum Bösen mitzuerleben. Und obwohl es auch ab und zu echt wild mit kleinen Kämpfen zuging, hatten die Schüler viel zu lachen. Lernen soll ja auch Spaß machen.
Oktober 2018 – Englische Theatertage: Vier junge, sehr begabte und hoch motivierte Schauspieler aus Großbritannien – eine großartige Gelegenheit, englischsprachiges Theater kennen und lieben zu lernen! Diese bot sich im Rahmen der von der Fachschaft Englisch organisierten und von der Bildungsstiftung des Maristenkollegs finanziell unterstützten englischen Theatertage. So konnte das White Horse Theatre, ein renommiertes pädagogisches Tourneetheater, erneut für mehrere Aufführungen am Maristenkolleg gewonnen werden. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen besuchten die Schülerinnen und Schüler der 6. bis 12. Jahrgangsstufe verschiedene Aufführungen, die ihren Altersstufen entsprachen. Konzentrierte Schüler, lebendige Gesprächsrunden mit den Schauspielern im Anschluss an die Aufführungen sowie begeisterter Applaus bestätigten die äußerst positive Resonanz seitens der Schüler.
Wie verhindert man, dass ein alleinerziehender Vater und eine alleinerziehende Mutter sich näherkommen? Na klar! Da hilft nur eins: eine Nacktschnecke! In dem Stück „The Slug in the Shoe“ haben die 13-jährige Megan und ihr gleichaltriger Klassenkamerad Luke zahlreiche Ideen, um die sich anbahnende Beziehung ihrer Eltern zu verhindern, und führen diese auch sehr wirkungsvoll aus. So konnte das junge Publikum aus den Jahrgangsstufen 6 und 7 in diesem besonders heiteren und schwungvollen Stück miterleben, wie es Megan und Luke dabei erging.
Cyberbullying – Internetmobbing: ein Problem, von dem heute leider viele Jugendliche betroffen sind, war das Thema der Aufführung „Move to Junk“ für die Jahrgangsstufen 8 und 9. Am Beispiel des Teenagers Amanda wurde eindrucksvoll geschildert, wie unerbittlich sich Falschinformationen jeglicher Art im Internet verbreiten und halten, wie schnell Betroffene dadurch stigmatisiert werden, wie wehrlos sie diesem ausgesetzt sind, und welch schlimme Auswirkungen dies haben kann, wenn sie niemanden in ihrem Umfeld haben, der ihnen beisteht.
Mit Charlotte Brontës „Jane Eyre“ gelang es, den Schülern der 10. bis 12. Jahrgangsstufe einen Klassiker nahezubringen und die besondere Aktualität der Themen, die in diesem autobiographisch geprägten Werk enthalten sind, lebendig vor Augen zu führen: Suche nach dem eigenen Platz im Leben, Sehnsucht nach Geborgenheit, Kampf um Selbstbestimmung, Ertragen von Schicksalsschlägen – mit viel Emotionalität und Spannung wurde die Vielschichtigkeit dieses Werks verständlich dargeboten und aufgezeigt.
Insgesamt also ein attraktives, vielseitiges Programm, das schülergerecht aufbereitet war und vielerlei Anregungen zu weiteren Nachbesprechungen im Unterricht bot. Nicht zu vergessen sei der erhöhte Motivationsschub für die englische Sprache und das gesteigerte Interesse für Kultur und Theater durch diese Aufführungen. Sie endeten zu Recht mit großem Beifall: Bravissimo!
November 2017 – Romeo und Julia: Das steht für ein tragisches Liebespaar. Während die Vorlage die Fehde der Häuser Capulet und Montague beleuchtet, war das White Horse Theatre darauf aus, das Stück auf die Liebesgeschichte zu verkürzen. Schließlich sollte eine Fassung für Oberstufenschüler entstehen, die nur etwas mehr als eine Stunde dauert. Ein gelungenes Unterfangen.
In der Aula des Maristenkollegs konnten die 160 Gymnasiasten den vier jungen Schauspielern aus England bei ihrem eindrücklichen Spiel zusehen. Gebannt waren die Blicke auf Romeo und Mercutio gerichtet, die so manch derben Scherz machen, bevor sich der junge Montague unsterblich in die Tochter des Feindes verliebte. Aufmerksam wurden die romantische Balkonszene, die Trauung und die Liebesnacht verfolgt, die sich hier so unglaublich schnell aneinanderreihen. Shakespeares doppeldeutige Wortspielereien bezüglich Sex wurden übrigens gekonnt durch anzügliche Gesten mit eingebaut.
Auch die Schüler waren beeindruckt, zum Beispiel davon, dass Ian Archdeacon so viele Charaktere spielt; nicht nur den Mercutio, sondern auch Pater Lorenzo und Julias Vater. Ebenso Hannah Abbott, die nicht nur die vorwitzige und freche Amme, sondern auch den kämpferischen Tybalt verkörpert. Die alte Sprache William Shakespeares sei auch für die vier englischen Muttersprachler sehr gewöhnungsbedürftig und schwer zu lernen, betonte Lauren Donovan, die die Julia darstellte. Die Chance, sich mit den englischsprachigen Gästen ein wenig auszutauschen, haben in diesem Jahr leider nur sehr wenige der Schüler ergriffen. Vielleicht ist ja modernes Englisch manchmal ebenfalls eine Herausforderung?
Sehr eindrucksvoll auch die Szene, in der Vater Capulet Julia zwingt, Paris zu heiraten. Als sie versucht, sich gegen seine Pläne zu stellen, wird sie von ihm gepackt und zu Boden geschleudert. Er gibt ihr äußerst klar zu verstehen, dass ihre Meinung überhaupt nicht zählt. Wie bereits in früheren Produktionen ist es beeindruckend, wie effizient und einfach die Umbauten und Bühnenbildänderungen quasi nebenbei durch die Schauspieler vorgenommen werden. Ebenso wie mit wenigen durchdachten Requisiten die verschiedenen Orte zum Leben erweckt werden. Es ist schön, dass diese englischen Produktionen mit Unterstützung der Bildungsstiftung regelmäßig ans Maristenkolleg geholt werden können.
Englisch wird von über einer Milliarde Menschen als Erst- und Zweitsprache gesprochen und ist in über 80 Ländern der Welt Amtssprache bzw. hat dort offiziellen Status. Doch nicht nur deshalb kommt dieser Sprache eine herausragende Bedeutung zu: Das Englische spielt zudem als weltweit führende Verkehrssprache (lingua franca) sowohl in Alltagssituationen als auch in vielen berufsbezogenen und wissenschaftlichen Kontexten eine zentrale Rolle. Damit ist die fundierte Sprachkompetenz im Englischen, die die Schülerinnen und Schüler am Gymnasium erwerben und die ihnen auch die Möglichkeit zu außerschulischen Qualifikationen wie z. B. Sprachzertifikaten bietet, eine elementare Voraussetzung für ihre Studierfähigkeit und – in Anbetracht der immer stärkeren politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen in einer globalisierten Welt – ein wichtiger Baustein für ihren beruflichen Erfolg.
Englisch ist jedoch nicht nur die bedeutendste Kommunikationssprache auf internationaler Ebene. Sie nimmt im Alltag besonders der Jugendlichen weltweit eine immer größere Rolle ein, da sie elementare Begrifflichkeiten in Bereichen wie der Informationstechnologie, der digitalen Medien, der globalen popular culture oder der Konsumgüterindustrie prägt und in diesen Bereichen auch als Verkehrssprache dient. Englisch ist aber auch eine seit Jahrhunderten etablierte Kultur- und Literatursprache, durch die sich die Schülerinnen und Schüler die große kulturelle Vielfalt der englischsprachigen Welt erschließen.
Der Schwerpunkt des Unterrichts liegt auf Großbritannien als einem wichtigen europäischen Nachbarland und den USA als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Nationen weltweit, doch lernen die Schülerinnen und Schüler mit Irland, Kanada, Australien, Neuseeland, einem afrikanischen Land und Indien auch weitere Kulturräume der englischsprachigen Welt exemplarisch kennen. Dementsprechend stehen die britische und die amerikanische Standardsprache zwar im Vordergrund, die Schülerinnen und Schüler begegnen aber auch weiteren wichtigen regionalen und auch sozialen Varietäten des Englischen. Die genannten Länder werden nicht nur in ihren aktuellen Verflechtungen mit Deutschland besonders in den Bereichen Politik, Kultur und Wirtschaft beleuchtet, sondern die Schülerinnen und Schüler erkennen durch die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Aspekten (z. B. Demokratieentwicklung, Menschenrechte, Industrialisierung, Migration) und Bereichen der Kultur (z. B. Zeit und Werk Shakespeares; Kunst, Musik und Film) auch die historische Bedingtheit der Gegenwart. Sie gelangen so zu einer differenzierteren Weltsicht und können sich in einer zunehmend komplexen Welt orientieren, wobei sie anderen Kulturen, Lebensweisen und Einstellungen aufgeschlossen gegenübertreten, ihre eigenen kritisch reflektieren und damit ihre Persönlichkeit und ihr Urteilsvermögen weiterentwickeln.
Durch Schulpartnerschaften rund um den Globus bzw. andere schulische und außerschulische Kontakte mit Muttersprachlern oder anderen Sprechern des Englischen verbessern die Schülerinnen und Schüler ihre sprachlichen, sozialen und interkulturellen Kompetenzen, gewinnen Selbstsicherheit im Umgang mit der Fremdsprache und erfahren Freude am Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturen.